wanderlust = n, [won-der-luhst], a strong innate desire to rove or travel about

20.06.2017

Portlandia: Bier und Bikes und...

16 Stunden. Warten, sitzen, fliegen, essen, trinken, warten. Vor allem mit Warten hat Reisen zu tun. Vor allem, wenn ich mich entscheide von Wien nach Portland in Oregon, ganz im Nordwesten der USA zu reisen. Angenehm ist dennoch die Condor-Verbindung Frankfurt/Main nach Portland. So kann 11 Stunden lang direkt gechillt werden (ich empfehle für den Flug auch noch die 8 Euro Premium Filmgebühr auszugeben).

Freiheitsgefühl... © diekremserin on the go

Hipster City, here I come

Untergebracht bin ich im HI Hostel im Nordwesten der Stadt. Dort werde ich sehr herzlich in Empfang genommen. Im Hostel werden neben kostenlosen Bagels zum Frühstück auch Bier, Cider und (Achtung!) Kombucha on Tap angeboten. Obwohl ich in einem Shared Room untergebracht bin, verspüre ich kaum Störungen - es gilt die 10pm Regel: keinen Lärm mehr nach 22 Uhr - und die Badezimmer sind herrlich geräumig. Direkt im Nordwesten der Stadt befindet sich auch der Washington Park, mit Rosengarten und Oregon Zoo, und der Anschluss nach Downtown ist fußläufig oder (Achtung!) mit dem Fahrrad erreichbar. Absolut heißer Tipp! Das Providence Park Stadium ist gleich um die Ecke. Da wird tatsächlich Fussball gespielt: die Portland Timbers spielen mit dem runden Leder. Die Tickets sind leider immer extrem schnell vergriffen. 

Portland bei Nacht. 
Zur Vor- und Nachbereitung auf die Portlander, auf die du treffen wirst, empfehle ich die Netflix-Serie Portlandia... hilarious! 

Biketown powered by Nike 

Biketown by Nike © diekremserin on the go
Biketown by Nike © diekremserin on the go

In Portland bzw. rund um Portland wurde vor einigen Jahrzehnten gemeinsam mit Michael Jordan der Nike-Air Shoe entwickelt. Neben dem Nike-Factory Store, in dem ich brav eingekauft habe, ist diese Verbindung des Konzerns mit der Stadt vor allem auch durch die orangefarbenen Fahrradständer spürbar. Für 12 $ pro Tag oder 2.50 $ pro 1/2 Stunde können hier die vielen Fahrradbahnen unsicher gemacht werden. Portland ist tatsächlich ein Traum für RadfahrerInnen: nicht nach dem Autostraßenverkehr sondern nach den Fußgängern und Radelnden richten sich hier die Regeln. Das bedeutet, dass für Gehsteige gesorgt wurde und das Fahrradverkehrsnetz umwerfend ist. Natürlich ist auch hier noch Verbesserungsbedarf: nicht über all sind die Wege befahrbar und nachdem die Autos auch hier immer "dicker" werden, fühle ich mich am Rad nicht ganz so wohl. Aber: Radfahren ist neben zu Fuß gehen eine schnellere, sehr viel angenehmere Option. 

The History of Air Jordan © diekremserin on the go
The History of Air Jordan, ausgestellt im Nike-Store Downtown © diekremserin on the go

Ach, und da war doch noch dieses Kunstwerk von Jeff Koons... © diekremserin on the go
Ach, und da war doch noch dieses Kunstwerk von Jeff Koons... © diekremserin on the go

Einblick in "Quest of Beauty" im PAM © diekremserin on the go
Einblick in "Quest of Beauty" im PAM © diekremserin on the go
Der Farmer's Market und der Saturday Market an der Waterfront des Willamette Rivers bringen mich zum Portland Art Museum, das im University District liegt. Die Kunstsammlungen, die dort präsentiert werden, sind sehr stark europäisch orientiert. Einen großen Pluspunkt gibt es für die Native American Art / First Nations, die sich bis in die zeitgenössische Kunst zieht. Allerdings beschäftige ich mich am meisten mit John B. Yeon, einem amerikanischen Architekten, der sich mit minimalistischer Architektur in und um Portland einen Namen machte. Allerdings werden nicht nur seine architektonischen Arbeiten dokumentarisch gezeigt, sondern auch seine Sammlung asiatischer Kunst. Eine andere Ausstellung, die sich mit der afro-amerikanischen Community befasst, behandelt das Thema Identität.

In 21st-century America, questions of race and identity are being explored as never before. This exploration has prompted many artists of color to investigate what constitutes identity, community, and the idea of a so-called post-racial society. Constructing Identity: Petrucci Family Foundation Collection of African-American Art brings together paintings, sculpture, prints, and drawings by prominent contemporary African-American artists along with a selection of historical works from the 1930s, 1940s, and Civil Rights era.
© diekremserin on the go
© diekremserin on the go
Gelungen ist für mich hier die Möglichkeit aus verschiedenen Blickwinkeln auf die Ausstellung zuzugehen - ich habe mir die mit "Gender" und "Abstraction" markierten Arbeiten genauer angesehen. Denn die gesamte Ausstellung wurde vom Kurator gegliedert um mit einem fokussierten Blick auf einzelne Arbeiten heranzugehen. Die separate Aktion #TheArtIsOurs finde ich ebenso bemerkenswert. Einerseits erhalten Künstlerinnen und Künstler Platz sich mit dem Identitätsthema zu befassen, andererseits sind auch die Arbeiten von Schulkindern ausgestellt. Gemeinsam mit dem ersten mobilen Museum, das sich vor allem um Community Building und Outreach (Museum of Impact) kümmert, ist diese Aktion gestaltet worden. 


The Art is Ours - Einblick in die Präsentation © diekremserin on the go
The Art is Ours - Einblick in die Präsentation © diekremserin on the go

Beertown: Wo gibt's das beste Bier? 

Nach so viel Kunst und kulturellem Nachdenken bietet sich eines der vielen Biere an, das hier in Beertown gebraut wird. 

Auf jeden Fall reinschauen und reinschmecken lohnt sich bei folgenden Microbrauereien:


Allerdings bin ich eher die Cider-Konsumentin und leider auch nicht in den Nordosten der Stadt vorgedrungen, wo sich noch weitere ausgezeichnete Brauereien tummeln. 60 an der Zahl sollen es tatsächlich sein. Bevor es weiter geht mit Essen, Trinken, Sitzen, Warten, setze ich mich noch ein paar Mal in den Bus um einerseits zu den Multnomah Falls zu kommen und andererseits am Cannon Beach den Haystack Rock zu sehen und eventuell bei gutem Wetter den pazifischen Ozean (abermals) kennenzulernen. 

More to come...

Essen und Trinken bei Fat Head's... © Matthew Tharp

P.S.: ... Neben Bier und Bikes sind Bärte in Portland wohl sehr gern gesehen... 


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