wanderlust = n, [won-der-luhst], a strong innate desire to rove or travel about

17.08.2015

Ein Abschied ist ein Neuanfang: von diekremserin zu Travel with Lucie

Die letzten zwei Jahre mit euch waren bombastisch. Ich hätte nicht gedacht, dass Geschichten rund um Krems und meine Leidenschaft zur Stadt euch so begeistern können und wir gemeinsam so schöne Feste (Krems unter freiem Himmel I, II & III) erleben.


Vielen Dank! 

Dies ist ein kleiner Abschied von mir als diekremserin (Blog, Facebook, Instagram, Twitter, Pinterest) und gleichzeitig ein großes Hallo von einer anderen Dimension. Wie ihr bemerkt habt, hat sich mein Blog in der letzten Zeit etwas verlagert, etwas weg von Krems hin zu neuen Interessen: meinen Reisen, die ich intensiv und sehr aktiv plane und dann auch lebe. Hier auf diekremserin.blogspot.co.at erzählte ich euch von Rom, Corfu, Bordeaux und weiter zurück liegenden Reisen. 

Travel with Lucie, ein Blog für Träumer und immer (wieder) Reisende...


Folgt mir auf meinen Reisen via TRAVEL WITH LUCIE - wo habe ich welche Sehenswürdigkeit entdeckt? Wie war das nochmal mit dem Wein in Bordeaux? Und welche hinreißenden Fotos habt ihr im letzten Urlaub gemacht? Außerdem lasse ich auch immer wieder kritische Stimmen einfließen im Hinblick auf ökologisches Reisen, Slow Traveling und dem Wanderboom,...

Ich freue mich auf viele inspirierende Stunden mit euch, auf nachdenkliche Reisebeschreibungen und die gigantische Schönheit, die unsere Welt bietet.

Folgt mir auf Tumblr.com, weiterhin auf Facebook und Instagram sowie auf Twitter

07.08.2015

Sommerträume: Zeitreise durch Bordeaux

Bei Zitronentartelette und Café Creme in der Les Pains d'Alfredo lasse ich meinen 2,5 stündigen Besuch im Stadtmuseum Musée d'Aquitaine in Bordeaux Revue passieren. Von der ersten Sekunde ließ mich die Geschichte der Stadt nicht los: wie ein spannendes Buch, das mich wach hält um Seite für Seite mehr zu erfahren, näheres kennen zu lernen und einen neuen Blickpunkt zu beziehen.



"Starten Sie hier links in der Steinzeit,...", erklärt mir die Dame am Ticketschalter freundlich, grinst über mein laienhaftes Französisch und ist gleichzeitig ganz froh, dass sie sich nicht ihrem Amateurenglisch bedienen muss. "Na gut, in die Steinzeit, ab mit mir!", denke ich und stelle mich auf einen kurzen Besuch im Stadt- und Regionalmuseum ein. Schließlich kenne ich schon einige Museen dieser Liga, die mich einmal mehr, einmal weniger begeisterten.

Fotos sind erlaubt! Juhu! :) © diekremserin

Nachdem ich über den linken Eingang die riesige Eingangshalle des Musée d'Aquitaine direkt in die Ausstellung verließ, geschah es um mich: neolithische Speerspitzen, Fotos der Ausgrabungsorte in der Dordogne und grenzgeniale Videos zum Thema Stein- und Holzbearbeitung. Wie sieht ein Skelett eines neolithischen Menschen im Gegensatz zu unserer Grundstruktur aus? Welche Farben wurden in den Höhlen von Lascaux und Rouffignac verwendet und wie konnten diese hergestellt werden? All das und vieles andere präsentiert das Museum auf sehr anschauliche Weise: da kommt tatsächlich der Felsen aus der Grotte du Lascaux aus der Wand und imitiert mit abgedunkeltem Licht, wie es denn in so einer Höhle aussehen könnte. Dahinter gibt eine große Rolle Papier inkl. Bleistifte Platz selbst kreativ zu werden. Zeichne Tiere, die in Lascaux am Felsen sein könnten!

Papier, Bleistift und Inspiration aus der Höhle von Lascaux © diekremserin
Papier, Bleistift und Inspiration aus der Höhle von Lascaux © diekremserin


Übergehend in die römische Geschichte von Bordeaux, setze ich mich auf ein Bänkchen und beobachte die anderen Museumsbesucher von jung bis alt. Besonders eine Mutter mit ihrer etwa 8-jährigen Tochter fällt mir auf: mit großer Neugier und vielen Fragen gehen die beiden von Vitrine zu Vitrine, betrachten das große Mosaik aus einem römischen Haus und sind eindeutig auf der Suche nach einem bestimmten Ausstellungsstück. "Ah! J'ai trouvé! - Ich hab's gefunden!", flüstert die Kleine freudig und zückt ihren Bleistift und ein weißes Heftchen, wo sie ihren Fund gezielt einträgt. Und weiter geht's!

Ich erkundige mich beim nächsten Zusammentreffen über das Heftchen und werfe einen Blick hinein.  "Ces objets-là!" bedient sich mit 10 Rätselfragen der permanenten Sammlung des Museums und führt Kinder ab ca. 7 Jahren spielerisch durch die Geschichte der Stadt Bordeaux.  Wirre Labyrinthe müssen beschritten, römische Säulenformen nachgezeichnet oder ozeanische Masken vervollständigt werden. Während des gesamten Ausstellungsbesuchs, der sich in die zwei tagesfüllende Etagen (Steinzeit bis ca. 1600 im Erdgeschoss und im 1. Stock Ancient Regime, Imperialismus, Französische Revolution bis heute) unterteilt,  höre ich von keinem einzigen Kind Gejammer oder ein "Mir ist fad!" und auch ich bin 2,5 Stunden mehr als beschäftigt.

Da liegt sie, die Eleonore von Aquitanien, die mit Henri II Plantagenet verheiratet war. Und die Mama vom Löwenherz, der in Dürnstein festgehalten wurde. © diekremserin
Da liegt sie, die Eleonore von Aquitanien, die mit Henri II Plantagenet verheiratet war. Und die Mama vom Löwenherz, der in Dürnstein festgehalten wurde. © diekremserin


Leider sperrt das Museum um 18.00 Uhr und ich kann mich nicht mehr länger aufhalten - ein 2. Besuch ist unbedingt angebracht, besonders um auf die jüngere Geschichte und Aufarbeitung des Sklavenhandels während des Imperialismus einzugehen, der ebenso anschaulich und eindrücklich wie alle anderen Räume des Museums aufbereitet ist.

© diekremserin
© diekremserin

Das Musée d'Aquitaine, hat mich überrascht und vor allem voll mitgerissen! Mehr davon! 


Musée d'Aquitaine

20, cours Pasteur
33000 Bordeaux
Frankreich

Donc, à bientôt! Also, bis bald! © diekremserin
Donc, à bientôt! Also, bis bald! © diekremserin

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