Klösterliche TOP Ausflugstipps
Klosterleben im Heute: Stift Göttweig
Täglich blicke ich auf die Klosteranlage am Göttweiger, täglich gehe ich am Göttweigerhof vorbei, der in Stein liegt. In Krems und Umgebung ist das Benediktinerstift Göttweig omnipräsent. Dennoch ist es nur eine Miniversion von dem, was es hätte werden sollen. Auch damals, im 18. Jahrhundert - trotz stetiger Bautätigkeit - war Geldknappheit mit Abwurfpaketen in Zusammenhang zu bringen. Aber Paul Troger, von Stift Altenburg bereits bekannt, wurde auch in Göttweig beauftragt sein bekanntes Blau an die Decke zu werfen, sogar für die Kaiserstiege, die besonders prachtvoll ausgefallen ist.Der größte Teil der Gebäude wurde nach dem Brand von 1718 errichtet und hat im Grundriss nach dem Vorbild des Escorial die Form eines Gitterrostes. Von den vier geplanten Ecktürmen des Idealplans wurden nur drei ausgeführt: der Sebastianiturm im Nordwesten, der Frauenturm im Nordosten und der Altmanniturm im Südosten. In der Hauptachse (Ost-West-Achse) liegen die Stiftskirche, der Kapitelsaal (heute Chorkapelle) und die Bibliothek; der westlich vorgelagerte Festsaal wurde zwar geplant, aber nicht ausgeführt. Im Osttrakt befinden sich die meisten Mönchszellen. Einen großen Teil des Nordtraktes bis hin zur Kaiserstiege nehmen das Museum im Kaisertrakt sowie das Archiv und die beiden Refektorien ein. Im Südtrakt sind die Verwaltung und das Jugendhaus untergebracht. Das Vorgebäude im Westen dient als Exerzitienhaus. Nicht auf den Plan Hildebrandts gehen die älteren Bauteile im Südwesten der Stiftsanlage zurück: die „Burg“ und die Erentrudiskapelle sowie die dahinter liegenden erst 1911 errichteten Wirtschaftsgebäude. QuelleEgal ob vom Rad, Schiff oder zu Fuß unterwegs, Göttweig blickt stets auf uns herunter. Als ich zum ersten Mal auf der Terrasse, bei Sonnenuntergang an einem herrlichen Sommertag, stand, wusste ich, wieso dieses Plätzchen zum Bau gewählt wurde. Rund um den Hügel, der als heutiges Hochplateau offenbar Ufer des Urmeers war, liegt noch der Dunkelsteinerwald. Von Furth, der nächsten Ortschaft kannst du in wenigen Stunden direkt am Stiftsplatz ankommen, eventuell einen Kaffee genießen und eine Tour durch das Museum machen. Die Göttweiger Mönche (Benediktiner) brillieren mit modernen Zugängen und haben mit Pater Clemens sogar einen Tourismusspezialisten, der auf so manchen Messen anzutreffen ist. Auch mit ihrem Blog geben sie sich äußerst progressiv und versuchen mit den Menschen Kontakt aufzunehmen. Eine herrliche Möglichkeit das Kloster in seiner "Nebentätigkeit" als Wissenschaftslabor kennenzulernen, ist die Graphische Sammlung, die auch online zugänglich ist. Oh, und da wäre noch die Ansage das Leben im Kloster am eigenen Leib auszuprobieren: Zu Gast im Kloster!
Zum Lernen ins Kloster: Stift Melk
Das zweite Kloster im Bunde, das gemeinsam mit Göttweig die Außenflanken der Weltkulturerbelandschaft mit dem Stadtkern von Krems, ausmacht, ist Stift Melk. Melk und ich sind seit meiner Kindheit eng verbunden, denn in den Siftshöfen, in den Gärten und in den leeren Gängen des Konvikts verbrachte ich einige Sommer. Dort entdeckte ich geheimnisvolle, stille Höfe, erlebte die Sonnenfinsternis, fühlte erstmals wie kalt Marmor im Sommer bleiben kann und lauschte den Gesängen in der prunkvollen Stiftskirche, die von Gold nur so strotzt. Im Studium traf ich dann wieder auf die Stiftskirche, mit der ich mich intensiv beschäftigte (ich mache gerne einen kleinen Rundgang,...) und besichtigte Neu- und Zubauten rund um den Stiftskomplex. Jakob Prandtauer, der für den Bau der Benediktiner zuständig war, legte auch einen eigenen Kaisertrakt (siehe Kaiserstiege in Göttweig) an. Eine riesengroße, allumfassende Bibliothek mit Zwischenstock und Freskierung des Kaiserlichen Haus- und Hofkünstlers Bergl (auch im Sommerrefektorium und in Schönbrunn tätig) diente zur Wissenssammlung und als Ort des Durchschreitens und Nachdenkens. Ach, und mit einem Tafelbild von Lucas Cranach d. J. wird der rote Salon eingeläutet. Imperial!
Beim Rundgang durch die prächtigen, hohen Räume, durch die Gänge, die tagsüber und außerhalb der Ferien mit Schülern gefüllt sind, fühle ich mich stets wohl aufgenommen und aufgehoben. Fast wie Zuhause.
Beim Rundgang durch die prächtigen, hohen Räume, durch die Gänge, die tagsüber und außerhalb der Ferien mit Schülern gefüllt sind, fühle ich mich stets wohl aufgenommen und aufgehoben. Fast wie Zuhause.
Eine schöne Neuerung in der Nordbastei hebe ich als Kunstvermittlerin, die gerne mit Schulprojekten kooperiert hervor: Hier werden Ausstellungen von Schülern und Schülerinnen des Stiftsgymnasiums, den Museumsmachern, gestaltet. Momentan ist "Das Farbstift" zu sehen. Außerdem blickst du von der Aussichtsterrasse der Nordbastei direkt über die Stadt Melk, in den Stiftsgarten und noch viel weiter übers Land.