wanderlust = n, [won-der-luhst], a strong innate desire to rove or travel about

26.12.2013

Der Kunsthistoriker und seine Entdeckungsreisen

Hans-Peter Wipplinger und die Kunsthalle Krems


Andy Warhol, Untitled, 1953
Sammlung Klüser, München
© 2013 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. / Bildrecht, Wien
Foto: Mario Gastinger

Seit 5 Jahren bestimmt Hans-Peter Wipplinger als Direktor der Kunsthalle Krems das Kulturgeschehen der Stadt mit. Meiner Meinung nach hat er das Gesicht der mittelalterlichen Stadt aktualisiert und auf den neuesten Stand gebracht. Mit Ausstellungen wie Yoko Ono Half-A-Wind-Show. Eine Retrospektive spricht das Museum - aufgrund des großen Bekanntheitsgrades - einerseits eine breite Bevölkerungsschicht an, andererseits zeigt Hans-Peter Wipplinger eine große zeitgenössische Künstlerin zum ersten Mal in einer Retrospektive in Österreich. 


Auch in der österreichischen Kunst nimmt das Team rund um Hans-Peter Wipplinger immense Forschungsarbeit in Kauf, besser gesagt: die Leidenschaft etwas Neues zu entdecken, Archive zu durchforsten: "wenn wir uns solche Ausstellungen vornehmen, dann graben wir uns durch jede Mappe und stoßen auf Dinge, die noch niemand gesehen hat." Im Bezug auf das nächste Ausstellungsjahr 2014, in dem Martha Jungwirth und Dominik Steiger jeweils eine große Personale gewidmet wird, haben Wipplinger und sein Team genau das gemacht: gesichtet, gegraben, geforscht, archiviert, geschrieben, gedacht.
Mit dieser Passion Neues zu entdecken, denke ich ganz unwillkürlich an jemanden, der aufs Feld hinaus geht und forscht.


"Die große Aufgabe der Kunsthalle Krems ist es, nicht die ewig ausgetretenen Pfade wieder zu beschreiten, sondern Lücken internationalen wie österreichischen Kunstgeschichte zu erforschen und neue Aspekte ans Tageslicht zu bringen, denn wir haben neben dem Bildungsauftrag einen Forschungsauftrag ."  


"Keine Frage des Ortes"


Bei meiner Frage nach dem Standort Krems, hat Hans-Peter Wipplinger keine 30 Sekunden überlegt. Nein, Bedenken oder gar Ängste hatte er keine als er sich vor 5 Jahren entschloss in die Kleinstadt Krems zu kommen, um ein Ausstellungshaus mit internationalem Namen zu etablieren. In der heutigen Zeit, meint er, sei es keine Frage des Ortes mehr. Er sieht im regionalen Standtort sogar einen großen Vorteil der Großstadt gegenüber: "man sticht in der Region mit international anspruchsvollen Ausstellungen heraus" und Journalist_innen sowie kunstaffine Besucher_innen setzen sich in die Bahn oder ins Auto, um - etwa aus Wien kommend - in 50 Minuten in Krems zu sein.

Mit internationalen und epochenübergreifenden Ausstellungen sowie dem Fokus auf österreichische Kunst gibt Hans-Peter Wipplinger auch uns Kremser_innen genug Grund endlich den kurzen (Fuß)-Weg in die Kunsthalle anzutreten. Sonst müsste ich doch ins Guggenheim nach Bilbao - der nächste Stopp der Ausstellung -  fliegen um die Retrospektive von Yoko Ono zu sehen. Und das käme bei weitem teurer als ein Ticket in Krems zu lösen.

"Die Kunstgeschichte muss immer neu gelesen werden, immer neu betrachtet werden."


Die Eckpfeiler einer zeitgenössischen Institution 


Dominik Steiger
Letterfälle PEINTRE, 1996
© Dominik Steiger, 2013

In der Kunsthalle zählt Hans-Peter Wipplinger neben dem Forschungs- und Bildungsauftrag 4 wichtige Eckpfeiler zu seiner Strategie :
1. Epochenüberschreitende Ausstellungen: "Denn ich möchte nicht nur Fragmente der Kunstgeschichte präsentieren, sondern Entwicklungslinien aufzeigen, wie zum Beispiel heuer die Schau "Große Gefühle", vor drei Jahren, "Lebenslust und Totentanz", oder nächstes Jahr das Projekt mit der Zeichnung. Es geht also um die inhaltliche Vernetzung von Altem und Neuem, wobei wir stets den Brückenschlag in die zeitgenössische Kunst suchen."

2. Retrospektiven internationaler Postionen - wie Francis Picabia, Paula Modersohn-Becker oder noch bis Februar 2014, Yoko Ono  - die in Österreich noch nicht gezeigt wurden.
3. Monographien, bedeutender österreichischer Künstler_innen - von Padhi Frieberger, Franz Graf, Anna Jermoleva oder Kiki Kogelnik bis hin zu Martha Jungwirth oder Dominik Steiger. Hans-Peter Wipplinger legt Wert darauf,  Positionen  zu zeigen, die bisher im Abseits standen oder übersehen wurden und mit Personalen neu- bzw. wiederentdeckt werden.
4. Junge, zeitgenössische Positionen präsentieren
"Wir haben uns hier ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet, weil es sonst anscheinend kaum jemand macht. Warum machen das die Institutionen nicht?, frage ich mich selbst auch immer wieder. Besucherzahlen sind da natürlich ausschlaggebend. Aber würden wir diese Aktionen nicht setzen, gäbe es heute viele etablierte Positionen nicht, die auch irgendwann angefangen haben, ihr Werk zur Diskussion zu stellen. Neuland zu beschreiten mache ich aus einer Haltung bzw. aus totaler Überzeugung heraus. Es ist darüber hinaus viel spannender und herausfordernder, als die 20. Ausstellung von des/der Künstlers/in xy zu machen."


"Es geht mir nicht um ein Geschlecht, sondern um gute Kunst"

Die hohe Dichte von österreichischen und internationalen Künstlerinnen im Ausstellungsprogramm bietet sich, laut Hans-Peter Wipplinger, einfach an. Er prognostiziert, dass in der Zukunft noch einiges an Entdeckungen von Künstlerinnen gemacht werden. Erklärt hat er sich die hohe Frauendichte im Programm der Kunsthalle aufgrund der generellen, Jahrzehntelangen Benachteiligung von Künstlerinnen. Oft waren sie zwar schmückendes Beiwerk in den Künstlervereinigungen, aber die vorwiegend männlichen Institutionsleiter und Galeristen hatten sie selten bis nie präsentiert. Insofern gibt es einen unglaublichen Nachholbedarf von bedeutenden Künstlerinnen-Positionen nach 1945.

Krems & Hans-Peter Wipplinger?

"Wenn ich aus dem Büro heraus komme - was selten genug der Fall ist - dann ist der Anlass meist, dass ich internationale Gäste wie Künstler_innen oder Sammler_innen herumführe und ihnen Krems und die Region zeige. Viel zu selten leider, besuche ich Gasthäuser oder Heurige. Das Leben, egal wo ich wohnen würde, ist besetzt mit Dingen, die mich arbeitstechnisch beschäftigen und erfüllen. Ich bin sehr dankbar, dass ich in diesem Bereich tätig sein kann."
Krems ist für ihn also ein Ort, in dem er Menschen und Künstler_innen begegnet, ein Netzwerk wie zum Beispiel "Art in our City" initiiert, ein Format der Begegnung mit jüngeren Menschen, die sich für Kunst interessieren. Die Plattform der Vernetzung findet am 18. Februar um 19.00 Uhr das nächste Mal statt.


3 Wünsche fürs kommende Jahr

"Wie Sloterdijk so schön sagte: "Kapital synchronisiert die Welt" - das stimmt, denn wenn das Budget nicht vorhanden wäre, könnten wir unsere Visionen nicht umsetzen. Ein Wunsch zur Weihnachtszeit wäre, dass die gegenwärtige budgetäre Situation so erhalten bleibt und sich die Kulturpolitik weiterhin für kulturelle Aktivitäten engagiert.

Das ist eine gute Basis, denn für alles andere ist man selbst verantwortlich.

Ich wünsche mir, dass die anvisierten Projekte und Konzepte so aufgehen, wie sie jetzt noch im Kopf oder auf Hängeplänen markiert sind, dass die Leihgaben zugesagt werden, die wir uns wünschen.


Hinsichtlich Krems wünsche ich mir, dass wir es zunehmend schaffen den Kremsern und Kremserinnen klar zu machen, dass das Gute so nahe liegt und wir einzigartige Ausstellungsprojekte machen, für die man ansonsten weit reisen müsste. Mein Wunsch an die regionale Bevölkerung wäre, die Neugierig zu sein und sich auf die spannenden Ausstellungserlebnisse einzulassen."


Das anregende Gespräch hat mir viele, neue Einblicke in die Kunsthalle gegeben und ich trage die Wünsche weiter, sodass sie 2014 in Erfüllung gehen. Es gibt noch viel zu entdecken und ich freue mich auf die kommenden Ausstellungen!




18.12.2013

newsletter #5

diekremserin.kulturtipps

16.12. - 23.12.


Montag, 16.12. Schlüsselamtlicher Advent

Weihnachtliche Ausstellung
Dominikanerplatz 11
11.00 - 18.00 Uhr

Dienstag, 17.12. Mahler kennen lernen

Nicolas Mahler - "Wer alles liest, hat nichts begriffen" (T. Bernhard)
Karikaturmuseum Krems
10.00 - 17.00 Uhr

Mittwoch, 18.12. musikalisch besinnlich

Adventkonzert im Dom der Wachau
Stadtkapelle Krems
19.00 Uhr 

Donnerstag, 19.12. Original 

"Frozen - die Eiskönigin"
in Originalfassung
Cinemaplexx Krems
18.15 Uhr

Freitag, 20.12. Woody Allen in Höchstform

"Blue Jasmine"
Kino im Kesselhaus
Dr.-Karl-Dorrek-Str.
20.15 Uhr 

Samstag, 21.12. Vorweihnachtsbrunch

Christmas Dixie Brunch auf dem Schiff
Donaustation 24
10.00 Uhr

Sonntag, 22.12. Sonntägliches Kinderkino

Kino im Kesselhaus
"Die Legende vom Weihnachtsstern"
15.30 Uhr

Montag, 23.12. Come to see the Factory

Ausstellung
Florian Schmidt
Steiner Landstraße 3
EINTRITT FREI!
10.00 - 17.00 Uhr


Adventliche Atmosphäre, die dritte Kerze brennt schon und wir sind alle gespannt auf die weihnachtlichen Familienfeiern. Dabei entsteht in den Vorbereitungen oft die Frage: wie soll ich in der sehr kurzen Zeit (plötzlich sind es nur mehr ein paar Tage bis Weihnachten) Geschenke besorgen, einkaufen und Christbaum aufputzen, womöglich auch noch die letzten Arbeiten erledigen, die sich vor den "großen Ferien" der Erwachsenen im Büro ansammeln…. Wie geht sich das aus? Und wohin gebe ich mein Kind, wenn Oma und Opa weit weg, selbst im Stress oä. sind? Am besten aus der kleinen aber feinen Liste auswählen und mit gutem Gewissen und beruhigt die letzten Einkäufe erledigen.
Neben den gestressten Menschen hoffe ich doch, dass es einige nach Plan geschafft haben und sich nun schon beruhigt zurück lehnen, oder Weihnachten dieses Jahr ganz ausfallen lassen und den vielen Feiertagen entgegen lächeln…
Zwischen Kino und Ausstellung hin und her pendeln oder sich dem Trubel hingeben - das sind meine ganz persönlichen Tipps!

Wenn ein Philosoph einem antwortet, versteht man überhaupt nicht mehr, was man ihn gefragt hat. (André Gide)

diekremserin
Lucia Täubler

15.12.2013

Die Qual der Wahl oder Wohin mit dem Kind?


© diekremserin
Gerade vor Weihnachten und ganz besonders am 24. Dezember fragen sich viele Eltern: wohin mit dem Kind? 




Dass bei der Vorbereitung für die abendliche Bescherung die Kinder aus dem Haus sollen ist meist gewünscht. Die letzten Geschenke müssen noch verpackt werden, der Baum aufgeputzt und das festliche Essen kocht sich nicht von allein. Gut, wer eine verständnisvolle Oma und einen ausgeruhten Opa in der Nähe hat, noch besser, wenn die Kinder für den 24. Dezember unterkommen können und man zu zweit dem optimalen Festabend entgegenarbeitet. Aber meist fällt die Entscheidung zwischen Mama und Papa - wer bleibt, wer geht? Wer hat alles für den Abend unter Kontrolle? Wer verbringt den Tag außerhalb mit den Kids?

Und vor allem: wohin geht man mit den Kids?


 diekremserin hat gegrübelt und sich  zum Glück einiges überlegt. Denn der 24. Dezember soll für die Kids und Eltern so angenehm wie möglich ablaufen:

KinderKino im Kesselhaus
13.00 Uhr 'Morgen Findus wird's was geben' 
15.00 Uhr 'Die Legende vom Weihnachtsstern' 

Weihnachtsmann auf Eis
9.00-13.00 Uhr

Weihnachtsführung durch die Gozzoburg
11.00 Uhr "Ritter Bertl"
14.00 Uhr "Ritter Bertl"
mit Kinderpunsch und Punsch
(Voranmeldung: 0699 888 091 92)

Weihnachtszirkus
14.00 Uhr
Karteninfo: 0664 320 9663

Weihnachtskino im Cinemaplexx
14.00 und 14.30 Uhr "Die Eiskönigin"
14.15 Uhr "Das kleine Gespenst"
14.15 Uhr "Tom Turbo"
14.45 Uhr "Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2"
14.45 Uhr "Dinosaurier - im Reich der Giganten 2D"

Einheitspreis 6,90,-
Kartenvorverkauf an der Kinokassa

Kre:Art Kreativwerkstatt für Kinder
15.00 Uhr Offenes Malatelier (3-10 Jahre)
16.00 Uhr Theaterwerkstatt (5-12 Jahre)

Weihnachtliche Weisen
16.15 Uhr Kremser Friedhof
17.00 Uhr Steiner Friedhof
Kremser Bläsersextett

Individueller Stadtspaziergang durch die Steiner Altstadt und durch die Kellergasse mit Besichtigung der Stadtmauern

Kurz-Wanderung über den Pulverturm zum Wachtberg

© diekremseirn

Tipps für den 24.12. und danach nehme ich gerne an, meldet euch gerne bei mir, wenn ich noch Termine nachtragen darf.


12.12.2013

Kulturwissenschaften entdecken digitale Medien

Der heutige Seminartag ging spurlos an mir vorüber, da ich erst um 9.45 entdeckt habe, dass das Symposium überhaupt stattfindet. Noch dazu in Krems. Das Programm ist dicht, aber aufregend.

Thema des Round Table lautet:

Digitale Medien – internetgestützte Forschung – Web 2.0. Herausforderungen und Potenziale für die Kulturwissenschaften

Morgen, am 2. spannenden Diskussionstag, wird folgendes mit Gerhard Budin (Wien), Georg Vogeler (Graz), Ralf Plate (Trier), Klaus M. Schmidt (Salzburg) und Ingrid Matschinegg (Krems) besprochen:

9.15-10.00: Gerhard Budin (Wien), Austrian Center for Digital Humanities (ACDH) - "Vernetzung, Forschungsinfrastrukturen, Entwicklungsperspektiven"

10.00-11.00: Diskussion über Vernetzungspotentiale, Kooperationsmöglichkeiten und Zukunftsstrategien kulturwissenschaftlicher Forschungsdatenbanken

11.15-12.00: Georg Vogeler (Graz), Monasterium.net - "Erfahrungen aus der Kollaboration zwischen Archiv und historischer Forschung im Web"

13.15-14.00: Ralf Plate (Trier) - "Verknüpfung von Sprachwörterbuch, Quellentexten und Bilddatenbank. Am Beispiel des Online-Angebots des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs"

14.00-14.45: Klaus M. Schmidt (Salzburg) - "Die Mittelhochdeutsche Begriffsdatenbank. Vernetzung und tiefere Analysen"

14.45-15.15: Ingrid Matschinegg (Krems), REALonline connected - "Verlinkungen im WWW"

15.30-16.15: Abschlussdiskussion

Internationales Round Table Gespräch

Rathaus Krems, Sitzungszimmer 1, Pfarrplatz 5

In Kooperation mit dem Institut für Realdenkende, Universität Salzburg

10.12.2013

Sado Maso Gitarren in Havanna

Kino + Konzert + Karten

© Kino im Kesselhaus
Wenn ich Havanna höre, denke ich an Sommer. Und Sommer könnte ich (schon wieder) gebrauchen, oder Schnee. Da mir beides verwehrt bleibt, kann ich nichts anderes tun, als ins Kino zu gehen um mir den Sommer näher zu holen. Umso besser wenn "7 Tage in Havanna" begleitet wird von einem Gitarren-sicheren Konzert des Sado Maso Guitar Club.







Gewinnt 2 x 2 Karten für die Veranstaltung am Donnerstag, 12. Dezember! Ab in die Sonne! 

mit einer Facebooknachricht oder einem Email bist du dabei. Verständigt wirst du am Tag der Veranstaltung via Email.



7 Tage In Havanna Trailer: Mehr Videos

09.12.2013

Newsletter #4


diekremserin.kulturtipps


09.12. - 16.12.


Montag, 09.12. rauf nach Gneixendorf

Weihnachtliche Ausstellung
Familie Binder
Limbergstr. 99, Krems-Gneixendorf
14.00 - 18.00 Uhr


Dienstag, 10.12. Zuhause fühlen

Lesung mit Barbara Coudenhove-Kalergi
"Zuhause ist überall"
Salzstadl
Donaulände 32
20.00 Uhr

Mittwoch, 11.12. Zuhören und Regeln schaffen

Kamingespräche
mit Dr. Barbara Kolm und Mag. Dr. Stephan Schulmeister
Haus der Regionen
Donaulände 56
Eintritt frei!
18.00 Uhr 

Donnerstag, 12.12. Kino + Konzert

"7 Tage in Havanna" + Sado Maso Guitar Club
Kino im Kesselhaus
Dr.-Karl-Dorrek-Straße
18.30 Uhr

Freitag, 13.12. Spanische Eröffnung

El Gozo
Untere Landstraße 37
16.00 Uhr 

Samstag, 14.12. gute Taten

Bühne am Hohen Markt
"Die gute Tat"
Pfarrsaal St. Veit, Pfarrplatz 5
18.00 Uhr

Sonntag, 15.12. Sonntägliches Kinderkino

Kino im Kesselhaus
"Die Legende vom Weihnachtsstern"
15.30 Uhr

Montag, 16.12. Schlüsselamtlicher Advent

Weihnachtliche Ausstellung
Dominikanerplatz 11
11.00 - 18.00 Uhr
Diese Woche freue ich mich besonders auf die Eröffnung des spanischen Tapas-Lokals in der Landstraße, und auf die Aktivitäten im Kino im  Kesselhaus! 




Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich.
(André Gide)


diekremserin
Lucia Täubler


07.12.2013

bau:kunst:geschichten - ein Gastbeitrag

Spätmittelalterliches aus Krems


Für meinen Gastbeitrag auf bau:kunst:geschichten habe ich lange überlegt wie ich die Stadt Krems möglichst prägnant und spannend vorstellen möchte.


 Nach langem hin und her beschränke ich mich auf eine relativ eingeschränkte Zeitspanne: dem Spätmittelalter.
Die Stadt existierte lange davor; sogar eine römische Siedlung, die dem heutigen Ort Mautern gegenüberstand wird angenommen. Trotzdem steige ich zu dem Zeitpunkt ein als Krems von Kriegen gebeutelt war und die Stadtbefestigung überarbeitet werden musste, nach dem Einfall von Hadmar von Kuenring 1231.

weiterlesen auf bau:kunst:geschichten

05.12.2013

Rocking monks


...oder so ähnlich


Die Donau-Uni in Krems habe ich eigentlich nicht unbedingt mit zeitgenössischer Musik in Verbindung gebracht, bis ich auf die Veranstaltungsreihe gestoßen bin, die eben diese der Öffentlichkeit, und v.a. den Studierenden und Absolvent_innen des MA Musikmanagement präsentiert.
Forum Campus Krems mit Neubau der Donau-Universität Krems
 und Kino im Kesselhaus im Hintergrund (Foto: Suzy Stöckl)

Gestern fand dazu ein weiterer Teil der Reihe statt, bei dem Pater Karl Wallner vor Ort war, auch um „seine“ neue CD zu promoten. Die singenden Mönche aus Heiligenkreuz sind es nämlich eigentlich die ganze CD produzieren. Mit ihrem Debut, 2008, erreichten die Mönche Popstar-Status – Gold in England, d.h. 100.000 verkaufte CDs innerhalb von fünf Wochen. Dass ich mit „seiner“ CD aber dann trotzdem nicht so falsch gelegen bin, liegt daran das Pater Karl Wallner Manager und Produzent der, nun ja, Boyband, ist und gründete 2011 das Label Obsculta Music. 3 CDs sind unter diesem Label bereits erschienen.

Die rockenden Mönche machen Musik aus dem Paradies – ob sie wissen wie es dort zu geht? Wahrscheinlich meinen sie dem paradiesischen Zustand näher zu sein als das normale Volk.
Die Heiligenkreuzer Mönche sind Zisterzienser, ein Orden der prinzipiell ein kontemplatives Leben führen, d.h. zweckfrei, auf der Suche nach Gott. Die Mönche arbeiten aber auch neben ihrer Suche nach Gott, im kulturellen und sozialen Sektor - also das Music-Biz passt da gut.

Hören wir doch einfach einmal via Youtube rein, es geht ja doch immer um die Musik. Pater Karl Wallner, der 1999 für die Öffentlichkeitsarbeit des Stiftes verantwortlich ist, hat seinen Job bisher sehr gut gemacht. In aller Munde zu sein, und das mit einem positiven Thema, schaffen in Zeiten wie diesen nur die wenigsten kirchlichen Einrichtungen. Dass Mönch sein deshalb „cool“ wird, bezweifle ich, v.a. wenn ich den Hintergrund der „reichen“ Zisterzienser betrachte. Aber der Fokus wird tatsächlich auf die menschliche Seite der Mönche gelegt. Allen voran sind sie nämlich Menschen, die dem Paradies oder dem Tod, um es drastisch zu formulieren, genauso nahe sind wie du und ich.


03.12.2013

alles neu, macht 2014

ein Programm, das ich nicht ablehnen kann

Die Kunsthalle Krems präsentiert die Geheimnisse von 2014

In Wien präsentiert Hans-Peter Wipplinger, Direktor der Kunsthalle Krems, das neue, bis zum heutigen Tage unter Verschluss gehaltene Programm für 2014. Der Saal im Kunstraum Niederösterreich in der Herrengasse war voll, nur ab und zu hört man jemanden geräuschvoll mit dem Löffel in der Kaffeetasse umrühren. 

Mit den Programmen in den Händen setze ich mich fast ehrfurchtsvoll in die letzte Reihe - ich rase immerhin von Termin zu Termin und muss früher los - und Hans-Peter Wipplinger beginnt über die Sonderstellung der Kunsthalle Krems zu sprechen, über die österreichischen Positionen, die in den vergangenen Jahren präsentiert wurden - eine Einzigartigkeit des Museums der Provinz, wie Krems so schön genannt wird.


Dabei ist Krems ganz und gar nicht provinziell, zumindest nicht was die zeitgenössische Kunst betrifft. Und das Programm für 2014 übertrifft sich selbst (nachdem Yoko Ono Ende Februar abgebaut wird!):


  • Zurück in die Zukunft. Von Tiepolo bis Warhol. Die Sammlung Klüser ab 16. März
  • Constantin Luser ab 16. März
  • William Kentridge. Drawings for Projection ab 16. März
  • Martha Jungwirth. Retrospektive ab 13. Juli
  • Gregor Schmoll. Orbis Pictus ab 13. Juli
  • Dominik Steiger ab 13. Juli


Die Katze ist aus dem Sack und die Freude groß. Besonders gespannt bin ich auf die Retrospektive der Künstlerin Martha Jungwirth (* 1940), die meiner Meinung nach schon viel früher eine Ausstellung dieser Größe verdient hatte-aber es ist wie es ist und besser jetzt als gar nicht. 

Ein großer Themenblock im April/Mai bezieht das etablierte donaufestival ein, das  jenseits von einer Einteilung in typische Genres seit 2005 national und international erfolgreich ist. Mit der Kooperation zeigt Wipplinger und 'seine' Kunsthalle abermals wie Musik, Kunst, Theater etc in allen Spielarten im musealen Raum verwirklicht werden können. Mit dabei ist u.a. Santiago Sierra aus Spanien, in seiner Arbeit die kapitalistische Gesellschaft und ihre positive Bewertung anprangert.

Das Jahr 2013 kann getrost zu Ende gehen, denn im nächsten sind schon wieder unzählige Punkte auf meiner to-do-Liste !  

01.12.2013

Geräuschvolles

Die Beatpoets geben Gas:


© diekremserin
gestern war ein hervorragender Abend für mich (und eine kleine Runde an Menschen). Ich saß mitten in der großen Halle der Kunsthalle Krems, hinter mir Yoko Ono's Fäden, vor mir ein Tischtennistisch auf dem Michael Ostrowski, Ursula Strauss, Ma_riot & Alfred Schwarzbauer die Bälle hin und her fetzen. 

Aber da geht's auch schon los. Die Geräusche werden aufgenommen, verdichten sich, ein Rhythmus entwickelt sich, schwächt ab. Michael Ostrowski steht auf und die Poesie zwischen Sound und Stimme beginnt. Dass Gedichte von Allen Ginsberg, William S. Burroughs und Charles Bukowski vermischt mit der geräuschvollen, sich entwickelnden Klanginstallation treffen, hat etwas meditatives.

© diekremserin
Die Reaktionen im Publikum waren gemischt, aber durchaus positiv, von lächelnden Gesichtern bis  geschlossenen Augen. Und ganz zum Schluss, als leTAMTAM und Michael Ostrowski sich verbeugen, das Publikum klatscht, bricht kein Aufstehen-und-Gehen-Sturm aus, sondern alle bleiben. Andächtig sitzen die Menschen am Boden und auf den kleinen Museumsstühlen und warten auf mehr.

Ich hoffe auch, dass sich die Performance zwischen Lesung und Konzert wiederholt. Another time. Another place. I'll be there.









die beiden glücklichen Gewinner © diekremserin

In diesem Sinne schicke ich ein Bukowski-Gedicht in die Sonntagabend-Welt hinaus:

Mal relaxen können wie eine Maus in der Falle

In den meisten Fällen
enden wir als senile
gutmütige Narren, hin
und her geschoben von
einer rosigen Kranken-
schwester, die uns an-
blafft, weil die
Bettpfanne wieder rand-
voll ist.
Es sei denn, es nimmt
ein gewaltsames Ende -
ein Finish, in dem
noch einmal alles an uns
vorüberzuckt: Mahagoni-
farbene Sonnenstrahlen,
Girls am Strand, Platt-
füße, Haarschnitte,
rasselnde Wecker, ein
rasender Puls.
Egal wie, es kommt nie
richtig zusammen.
Ich gehe in Bars, durch
leere schmale Seiten-
straßen, ins Wettbüro,
frage mich, was ich
eigentlich will, und
denke wehmütig an
Urwälder voll Kletter-
pflanzen und ähnliche
Dinge, z.B. an Mäuse,
die sich mit den Vorder-
pfoten die Nase putzen.
Ich sehe mir die Leute an,   
aber sie sind alle
beschäftigt mit Dingen,
die ein Spinner wie ich
für Unfug hält: Ein Haus
abstottern, von da nach
dort kommen, Geld verdienen
und darüber reden.
Das einzige wovon man
etwas hat, ist wahrscheinlich
rücksichtslos zu schlafen,
aber auch das geht nicht
lange genug gut - überall
werfen sie Preßlufthämmer an,
die Kirchenglocken juckt der
Schweiß der Beter, die Bienen
stechen, die Fenster gleißen,
Boote kentern und verfüttern
ihren Inhalt an die Haie, nur
Kanonen schlafen ungestört
in Museen. Ich gehe weg von
allem, habe nichts gelernt,
weiß jeden Tag weniger, meine
Hände werden magnetisch ange-
zogen von meiner Kehle,
meine Füße tragen mich voran
wie bewußtlose tierische
Extremitäten, in Gegenden
hinein, wo es schimmelt und
gärt, in eine behagliche
Hölle, voll von Grünzeug,
Ranken und Lianen, und dafür
danke ich ihnen auf den Knien.
Charles Bukowski



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