Zur Vorbereitung
Meine erste Berührung mit dem
Hofer-Wirt hatte ich durch
Daniel Domaika, der mich einlud das neugestaltete Wirtshaus nebst dem Steinertor (DER Sehenswürdigkeit in Krems) zu begutachten. Gut, dachte ich mir, alles was neu ist, will ich sehen. Gleich zur Eröffnung wurde ich mit einem Seidl Bier empfangen und ich schaute mich neugierig um. Holz dominiert das Hofer-Wirtshaus. Die freigelegten dunklen Holzbalken an der Decke erinnern mich an ein Bauernhaus im Waldviertel, das ich erst vor Kurzem besucht habe. Die Tische, so erzählte mir Daniel, sind alle recyceltes Gut. Alle sind anders, alle haben ihre Abnützungen und ihre Spuren. Charmant. Der Durchblick vom Gastraum zur Bar lockert das ehemals sehr düstere Lokal auf (zuvor als Pizzeria Al Dente bekannt).
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Einblick in die Wirtsstube © diekremserin |
Große Erwartungen?
Gemeinsam mit Elisabeth war ich auf gut bürgerliche Hausmannskost eingestellt. Ich freute mich auf deftiges Essen und guten Wein in netter Atmosphäre. Es kam anders als gedacht. Denn Elisabeth und ich saßen nicht zu zweit am Tisch, sondern durften uns in wunderbar entspannter Begleitung zweier Tiroler und einer echten Kremserin freuen. Nachdem der erste Durst mit Antialkoholischem gestillt war, setzten wir auf Riesling Smaragd der Domäne Wachau. Gut, deftig und vollmundig. Ich bin keine Sommelière, also bitte seht über meinen nicht-fachgerechten Weinjargon hinweg.
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Die Speisekarte, klein, fein und sehr ausgiebig © diekremserin |
Die Auswahl im Hofer-Wirtshaus ist angenehm klein, die Karte beinhaltet alles, was ein österreichisches Hausmannskostherz höher schlagen lässt. Schnitzel, Steirischen Backhendl-Salat, Cordon Bleu, Rahmbeuschel, Wurstfleckerl (auf Englisch liebenswürdig pasta in the shape of a square genannt), Specklinsen mit Knödel uvm. Die Getränkekarte lässt beim Antialkoholischen zu wünschen übrig, denn neben den üblichen Verdächtigen (eh schon wissen Limos!) fehlt eindeutig Trauben - oder naturtrüber Apfelsaft aus der Region. Ein Tipp, der bestimmt umgesetzt werden kann!
Unsere Wahl fiel auf das klassische
Schweinsschnitzel mit Erdäpfelsalat, der für den Geschmack des Testers etwas zu süß war, zweimal
Rahmbeuschel mit Knödel, das in einer Pfanne serviert wurde und eine sehr, sehr große Portion war, einen
steirischen Backhendlsalat, an dem es nichts auszusetzen gab und
Kasspätzle, die gerade richtig heiß serviert wurden, um sogleich starten zu können. Alles in allem passte die Verköstigung, bis auf das feine Abschmecken der Würze.
Das Lokal empfehle ich jedem gerne weiter, der sich zu einem Seidl oder Krügerl ein Gulasch gönnt, der Lust auf richtige Wirtshauskost hat und dies zu einem moderaten Preis haben möchte. Die Hauptspeisen kosten von 6,90 Euro bis 12,90 Euro (gekochtes Rindfleisch mit dreierlei Beilagen). Ein Highlight sind die Bierdeckel, die von Feinhirn (dem Rätselduo des Karikaturmuseum Krems) gestaltet worden sind.
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Gutes Essen, nette Unterhaltung und die Atmosphäre stimmt © diekremserin |
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Ein Rahmbeuschel, österreichischer geht's fast nicht © diekremserin |
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Schnitzel wohin das Auge schaut. Paniertes! © diekremserin |
Gerne hätte ich noch die Nachspeise gekostet, esse allerdings in der Fastenzeit keine Süßigkeiten und die anderen vier hatten keinen Platz mehr im Magen um eine süße Marillenpalatschinke unterzubringen. Das ruft nach einem Wiederkehren nach der Fastenzeit!
Elisabeth und ich haben den Hofer-Wirt zum (Fr)Essen gern
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