Kommt bei dir gar Lust auf ein wenig Kreativität auf?
Ganz stolz bin ich auf die bereits siebente Veranstaltung "Kunst trifft...", die ich gemeinsam mit meinen Kolleginnen von der Kunstmeile Krems heuer ist Leben gerufen habe: Workshops zu verschiedenen künstlerischen Techniken und spannenden Themen rund um Kunst, Karikatur und Museum für Erwachsene.
Die Sommerferien laden dazu ein wie eine Touristin durch Krems zu gehen - schon in den vergangenen Jahren durfte ich einerseits als Tourguide mit Creativelena oder auf dem Rad Stadtrundfahrten machen. Dabei kam Stein, der zweite Teil der charmanten Doppelstadt Krems-Stein, meist zu kurz. Gemeinsam mit Christine Emberger entdeckte ich bei einer Vorab-Stadtführung die fragile, historische Stadt aus der Sicht des bekannten Kremser (stimmt nicht, denn es ist ein Steiner!) Schmidt.
Christine Emberger als Martin Johann Schmidt © Martina Hackel |
Wer ist eigentlich dieser Kremser Schmidt?
Das fragte sich Christine ebenso und begann zu recherchieren. "Das ganze Projekt ist als Steinerin ein Herzensprojekt von mir. Je mehr ich in die Materie eintauchte, desto mehr Fragen wurden offengelegt... ich glaube ich werde nie damit fertig..." Mit einer umgänglichen und offenen Art geht die forschende Fremdenführerin und begeisterte Reisende auf ihr neues Projekt "Martin Johann Schmidt und Stein" zu. "Perücken! Du weißt gar nicht, wie schwierig es ist die perfekte Perücke zu finden, das hier ist schon die dritte... und den Hut, den muss ich aufsetzen, sonst kann mich wirklich niemand anschauen..."
Mit einem jahrhundertealten Gehrock, einer Farbpalette, Pinsel und Perücke ausgestattet, treffe ich Christine am Linzer Tor. Dort sehen wir uns um: was ist heute da? Womit musste sich Martin Johann, der hier aufgewachsen ist und sein ganzes Leben verbracht hat, herumschlagen? Sie erzählt begeistert aus dem Leben des großen niederösterreichischen Künstlers, das 1718 in Grafenwörth bei Krems begann. Bald feiern wir also sein Geburtsjubiläum, eine große Sache für die Doppelstadt. Verstorben ist er auch in Krems, alt, aber immer noch sehr feinfühlig was seine Arbeiten betrifft. Bewundern kannst du "Kremser Schmidts" in vielen niederösterreichischen Klöstern, wo der Herr Auftragsarbeiten erhielt. Fad wurde ihm wohl nie. Seine besonders geschäftige Werkstatt in Krems vergleichen Zeitgenossen angeblich sogar mit Rembrandt.
Gemeinsam mit Christine entdecken wir einige Originale, besuchen das Grab des Malers und hören einiges aus dem bewegten Leben des doch sehr braven Künstlers. Zurück an der Kunstmeile Krems entschwinden wir ins Farblabor: mit welchen Bindemitteln haben Künstler dieser Zeit gearbeitet? Wie entsteht das sogenannten Kremser Weiß? Und was hat es mit der Vorzeichnung auf sich?
Der "Kunst trifft... Martin Johann Schmidt"-Workshop gibt Einblick in die Geschichten der Vergangenheit, die uns heute mit Fresken an den Hausmauern oder Altarbildern in den Kirchen noch begleiten, die über das Kopfsteinpflaster mitgetragen werden und die in den versteckten Eckchen von Stein auftauchen. Außerdem wird praktisches Anwenden gefragt sein - ausprobieren. Keine Vorkenntnisse notwendig.
Zurück in die Zukunft mit Christine Emberger - Kunst trifft... Martin Johann Schmidt im Farblabor
Anmeldung über 02732 908010 oder office@kunstmeile.at.
10 Euro pro Person
Mehr zu Martin Johann Schmidt via Bundesdenkmalamt.
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