wanderlust = n, [won-der-luhst], a strong innate desire to rove or travel about

30.01.2016

ON THE GO: Warum die Unterkunft einer Soloreise die halbe Miete ist

Nach langem Überlegen entschied ich mich vor wenigen Wochen dazu meinen Ex-Blogtitel diekremserin mit einem Zusatztitel zu versehen: on the go. Dieser Zusatz geht vorwiegend auf meine endlosen Reisetätigkeiten ein. Denn, sobald ich von einem Trip zurückkehre, habe ich schon den nächsten im Blick. Dir fällt vielleicht auf, das ich in der Einzahl spreche. Ja, ich reise gerne allein.

Vorbereitung zum Solo-Reisen

"Travel makes one modest. You see what a tiny place you occupy in the world.” – Gustave Flaubert
 Alleine zu reisen heißt für mich spannende Kontakte knüpfen, vorab viel über mein Reiseziel zu lesen und vor allem mit gewisser Planung an die Reise zu gehen. Ich liebe es zu planen. Allerdings takte ich meine Reisetätigkeiten nicht minutiös ein - 24 Stunden in...-Beiträge in Magazinen finde ich immer sehr stressig gestaltet, da bleibt keine Zeit, um die Stadt, das Land oder die Gegend einzufangen und richtig anzukommen. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich TASCHEN's 36 Hours in... als wunderbare Publikation für Vielreisende an den Nachttisch lege um zu schmökern. Sie bringt mich mit auf die eine oder andere gute Idee. Lesen allein genügt bei den Vorbereitungen aber leider nicht.

Die Unterkunftsfindung 

In Zeiten von Booking-Websiten, die mir sekündlich die besten Deals ausspucken, die sich überall aufrufen lassen und die mir sofort und ohne Umschweife ein Zimmer im jeweiligen Teil der Welt buchen, kommen persönliche Kontakte etwas kurz. Darauf lege ich aber beim Reisen den allermeisten wert. Denn, ich möchte nicht nur kulturelle Highlights erleben, sondern vor allem mit Menschen vor Ort plaudern, ihre Meinung zur Region erfahren, gemeinsam mit ihnen landestypische Küche kosten. Oder einen guten Tipp für den nächsten Lunch erhalten.

Um dies zu erreichen reicht es nicht, sich einfach auf einer der Booking-Websiten eine Unterkunft zu buchen. Denn über einen privaten Unterkunftgeber erledigt sich diese Frage von selbst: du bist sofort in Kontakt mit einem Ortsansässigen! 

Ich selbst habe dabei schon verschiedene Varianten ausprobiert:

  • Couchsurfing.com  - Low Budget, direkter Kontakt zu Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadt/des Ortes.
Ich habe Couchsurfing das erste Mal 2012 auf meiner längeren Reise in die USA ausprobiert und Erfahrungen gesammelt, wie flexibel ich damit reisen konnte und wie sehr ich davon profitierte. Ich lernte Plätze kennen, an die ich sonst nicht gekommen wäre (z.B. der Pulled Pork Smoker, ein old-fashioned Street Food Wagen, der in Dunedin, Florida am Wochenende kilometerlanges Anstellen zum Vergnügen werden lässt. Couchsurfing ist eine Option für Alleinreisende, die wenig Komfort, aber doch auch nur ein Fünkchen Abenteuer suchen. Bist du erst einmal auf der Plattform registriert und hast du ein paar Details über dich und deine Reisetätigkeiten bekannt gegeben, kannst du dich für deine nächste Exkursion auf die Suche nach der richtigen Unterkunft machen. Die Referenzen zeigen an, ob ein Host schon mehrere Couchsurfer aufgenommen hat und du kannst sehr leicht abschätzen wie diese Erfahrungen waren. Verified Members (grünes Häkchen) bezahlen einen Unkostenbeitrag an die Organisation und müssen ein paar mehr Details angeben. Sie werden dafür etwas höher eingestuft und dir als erste Hosts vorgeschlagen. Mach dir auf jeden Fall ein Bild davon, wenn du Low Budget reisen willst. Du zahlst deine Unterkunft nicht mit finanziellen Mitteln, sondern machst z.B. etwas, was dir Spaß macht: bäckst einen Kuchen, hilfst beim Abendessen oder putzt das Badezimmer, oder du lädst deine Gastgeber auf ein Bier im nächsten Pub ein.

Kleiner Segelhafen in Dunedin, Florida © diekremserin on the go


  • AirBnB.com - Low Budget, mehr Komfort, flexible Daten 
Anders als bei Couchsurfing, vermieten AirBnB Hosts ihre Zweitwohnung, ihr Privatzimmer oder die Couch im Wohnzimmer für kleines oder großes Geld. Denn hier variieren die Preise sehr stark nach Angebot und Nachfrage, nach Ort und vor allem nach Luxus der jeweiligen Unterkunft. Da kann eine Nacht auch schon mal 600 Euro ausmachen, dafür sind Whirl Pool, Regendusche und 200 Quadratmeter Wohnfläche inbegriffen. Während du bei Couchsurfing direkt mit den Vermietern in Kontakt bist und dir die Daten ausmachst, deine Ankunft absprichst und diverse Details klärst, schiebt sich hier die Institution AirBnB dazwischen: du buchst direkt über ein Onlinebuchungssystem, und kannst parallel mit den Vermietern plaudern. Ich frage meist vorab an, stelle mich vor und frage ab, ob die Daten zu denen ich kommen möchte noch frei sind, und dann buche ich. Das beste Beispiel passierte im letzten Jahr, als ich in Bordeaux für eine Woche bei Laurène leben konnte, die ihre Wohnung über die Sommerferien mehr oder weniger ihren Gästen überlassen hatte. Zentral, wunderbare Einrichtung, viele Tips und vor allem ein eigenes Apartment mit Privatsphäre: diese Punkte standen für mich im Mittelpunkt. Die AirBnB Unterkunft hat alle diese Kriterien erfüllt, ich fühlte mich wohl und gut aufgehoben. Außerdem verlängerte ich meinen Aufenthalt sehr kurzfristig um 2 Nächte und konnte sehr unkompliziert mit Laurène per WhatsApp in Kontakt kommen. Balsam für die Seele, um den Urlaub auch wirklich zu genießen! 

Einblick in "meinen" Innenhof" :) © diekremserin on the go via Instagram

Mein geschmackvoll eingerichtetes Wohnzimmer mit vielen Design-Objekte und Zeitschriften, die mir den Abend manchmal verkürzten, wenn ich nicht eh in der Stadt unterwegs war © diekremserin on the go via Instagram

Auch andere Blogger haben sich über diese Frage der Unterkunft beim Alleinreisen schon Gedanken gemacht und ihre Ergebnisse zusammengestellt:

Riekes Fairytale zum Thema AirBnB 
Solotravelersblog : 42 things I know now





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