Wo ich wohne - Ein Film für Ilse Aichinger ist zu Gast im Kino im Kesselhaus
Wo ich wohne © Stadtkino |
Ilse Aichinger ist eine der großen Literatinnen des 21. Jahrhunderts, die seit 1988 wieder in Wien lebt. Als Tochter einer jüdischen Ärztin überlebte sie den Zweiten Weltkrieg und die Grauen des Nationalsozialismus, während ihre Großmutter und die jüngeren Geschwister ihrer Mutter deportiert und ermordet wurden. Die Zwillingsschwester von Ilse Aichinger konnte noch vor Ausbruch des Kriegs nach Großbritannien flüchten. "Wo ich wohne - Ein Film für Ilse Aichinger" von Christine Nagel wird am 28. Jänner 2015 im Kino im Kesselhaus gezeigt. Die Regisseurin, die diesen Film der Schriftstellerin widmet, beschäftigte sich schon in den vergangenen Jahren intensiv mit Ilse Aichinger und ihrem schriftstellerischen Oeuvre. Im Hörbuch "Nach dem Verschwinden" tritt sie mit der Autorin fiktiv in Kontakt und versucht mit sprachlichen Bildern sowie durch die Annäherung an die Biographie Aichingers das Wesen der Schriftstellerin und ihrer Sprache zu portraitieren.
"Schreiben kann eine Form von Schweigen sein."
Im Film entwirft Christine Nagel ein fragmentarisches Erinnerungsbild. Dabei bleibt das Gesamtwerk von Ilse Aichinger wichtiger Anhalts- und Ausgangspunkt. Die Geschichten verdichten sich zu einem auch visuell aufregenden Porträt der Autorin. Der Titel des Films nimmt auf die Kurzgeschichte "Wo ich wohne" von 1963 Bezug, in dem sich ein plötzliches Eindringen von Außergewöhnlichem in den Alltag eines Menschen zur Hilflosigkeit dessen führt. Real oder irreal? Auch der Film bewegt sich immer wieder zwischen der subjektiven Wahrnehmung und der tatsächlich stattfindenden Realität.
Im Gespräch mit Regisseurin Christine Nagel können im Anschluss an den Film Fragen gestellt und Zugänge zum Werk von Ilse Aichinger geklärt werden.
Eine Kooperation mit „ELit Literaturhaus Europa“.
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