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05.02.2015

Zauber aus Krems: Wie Thommy Ten die Welt erobert

Krems – Australien. Zeitverschiebung ca. 12 Stunden. Thommy Ten beantwortet die Fragen von diekremserin. Per Mail.

© Thommy Ten
Thommy Ten und Amelie © Chris Laistler


Kennengelernt habe ich Thommy Ten als Thomas Höschele in der Schule. In der Parallelklasse war der blonde, junge Mann immer schon als "der Zauberer" bekannt. Eigentlich in ganz Krems beneidet ihn der eine oder die andere um die besonderen Fähigkeiten und vor allem um das Durchhaltevermögen und den Ehrgeiz mit der Magie erfolgreich zu sein. Zu den Besten der Welt zu gehören. Momentan hält Thommy Ten sich mit den Illusionists 1903 in Australien auf, am 7. März ist er für zwei Shows  im Kino im Kesselhaus zu Gast - nicht verpassen, sondern verzaubern lassen!


Welche Eindrücke hast du aus deinem Aufenthalt in den USA mitnehmen können?

Über die letzten Jahre war ich immer wieder in Amerika, vor allem in der Gegend um Hollywood und durfte tatsächlich viele tolle Momente erleben.
Mein Amerikahighlight: Mitten in Hollywood steht das Mekka der Zauberkunst, das Magic Castle. Ein privates Zauberschloss wo man nur mit Einladung empfangen wird. Es freut mich sehr die Besitzer zu meinen Freunden in Amerika zählen zu dürfen, welche ich mindestens einmal im Jahr besuche. Neil Patrick Harris, bekannt aus "How I met your mother" ist selbst Zauberkünstler und ehemaliger Präsident des Magic Castle und immer wieder dort anzutreffen. Wenn man die Räumlichkeiten betritt, befindet man sich in einer anderen Welt voller Wunder und Staunen, täglich werden hier mehrere Zaubershows von Top Magiern gespielt.

Letztes Jahr habe ich zusammen mit meiner Partnerin Amélie sieben Monate in Amerika arbeiten dürfen, wo wir über 300 Shows gespielt haben. Diesmal ging es für uns ins "Illlusionarium", ein fantastisches Zaubertheater, das extra für unsere Show gebaut worden ist. Hier ist alles Zauberei, die Tische bewegen sich, Geister fliegen durch die Luft und mitten drin unsere Show umringt vom Publikum. Es ist einfach fantastisch an solch tollen Orten arbeiten zu können, neue Freundschaften zu schließen und täglich mit viel Freude vor Leuten auf der Bühne zu stehen und diese in eine zauberhafte Welt zu entführen.

© Thommy Ten


Wer sind „The Illusionists 1903“ und wie bist du auf sie gestoßen?

"The Illusionists" ist die erfolgreichste Zauberproduktion aller Zeiten. Nach zwei Welttourneen und ihrem Debüt am Broadway in New York, feierte dieses Jahr ihre neue Show "The Illusionists 1903" Weltpremiere in Australien. Dieses Mal geht es um das goldene Zeitalter der Zauberkunst vor rund 100 Jahren und wir sind mit dabei! Zur Zeit spielen wir die Show täglich vor rund 4000 Zusehern in Australien.
Unsere Kostüme, das Bühnenbild (ein riesiger Rahmen umrahmt die gesamte Bühne), die filmreife Musik und die 8 besten Zauberkünstler der Welt machen diese Show zu einem einmaligen Erlebnis.
Ich durfte die erste Show der Produzenten vor knapp zwei Jahren in Deutschland sehen, wo wir sie zwei Tage in München besuchen konnten. Die konkrete Anfrage, kam während unserem Amerikaengagement im Illusionarium im letzten Jahr, wo sie unsere Show sahen und uns schließlich gebucht haben. Nun sind wir hier in Australien, sind sehr dankbar und freuen uns auf viele weitere Orte und Länder mit "The Illusionists 1903".

Wann hast du entschieden dein Leben der Zauberei zu widmen?

Im Alter von zehn Jahren habe ich mein erstes Zauberbuch und meinen ersten Zauberkasten geschenkt bekommen. Seither hat mich die Zauberkunst gefesselt. Ich habe viel trainiert, wurde Mitglied im Kremser Zauberklub "Die magische Zehn" und durfte selbst bei Veranstaltungen und Festen auf der Bühne stehen. Nach meiner Ausbildung zum Kommunikationsprofi in Wien, war ich in Amerika. Erst in Las Vegas wo ich David Copperfield treffen durfte und in Los Angeles wo man mich ins Magic Castle eingeladen hat. Nach diesen tollen Begegnungen war mir klar:

Das möchte ich machen, die Leute verzaubern!


Was fasziniert dich an Magie/Zauberei?

In der heutigen Welt lässt sich alles erklären und googeln, jedoch wenn man seine Zuseher nur für einen Moment in eine andere Welt begleitet, wo scheinbar die Realität doch anders scheint und man wieder zum Kind wird, dann erlebt man Magie. Dies fasziniert und fesselt und ich freue mich dieses Gefühl weiter geben zu dürfen.

Mit welchem Trick hast du begonnen zu zaubern?

Nach verschiedensten Tricks aus Zauberkästen und Büchern, habe ich mir bald meine erste eigene Zaubershow zusammen gestellt, mit eigenen Routinen und Kunststücken. Hier waren verschiedene Tricks, mit Gummiringen, Münzen und Karten dabei. Einer meiner Lieblingstricks war ein gemaltes X welches von einem Stück Würfelzucker auf die Handinnenfläche eines Zusehers wandert.

Wer sind deine großen Vorbilder?

Ich habe nie versucht jemandem nachzueifern. Mir war es von Anfang an wichtig meinen eigenen Weg zu finden. Somit ist es auch schwer zu sagen, wer meine Vorbilder sind. In der heutigen Zeit gibt es viele tolle Künstler aus der ganzen Welt die ihren ganz persönlichen Stil gefunden haben und welche ich sehr schätze.

Gibt es Tricks von KollegInnen, die du dir selbst nicht erklären kannst? Überrascht Zauberei auch dich noch?

Das schönste für einen Magier ist es, wenn man selbst überrascht und verzaubert wird. Dieses Gefühl, das wir tagtäglich unseren Zusehern schenken, selbst zu erleben, ist einfach toll. Diese Momente gibt es auch für mich, doch bei mir steht weniger die "Technik" im Vordergrund, sondern die Präsentation, das Gesamtpaket muss stimmen und wenn ich dann auch nicht weiß wie es funktioniert, ist es perfekt!

Wie viel Arbeit steckt hinter einer neuen Idee, die du in dein Programm miteinfädelst? Probst du stundenlang pro Tag?

Für ein neues Programm, kann es schon mal 2-3 Jahre dauern, bis aus einer Idee wirklich ein Act wird. Jedoch kann ich nie sagen, dass eine Routine fertig ist, denn auch nach Jahren und mehreren hunderten Auftritten kommt man auf neue Ideen und lässt sich inspirieren.
Kurz vor Premieren, wie zum Beispiel gerade in Australien, hatten wir eine ganze Woche mit Proben von 10 bis 22 Uhr jeden Tag, nun wo die Show läuft ist es etwas entspannter und man kann sich rein auf den Auftritt konzentrieren.

© Thommy Ten
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Was würdest du jungen Menschen empfehlen, die den gleichen Wunsch hegen wie du, ins Magiegeschäft einzusteigen?

Um den ersten Einstieg zu bekommen sind Bücher, Zauberkästen und auch das Internet eine gute Quelle. Mittlerweile habe ich sogar ein eigenes Zauberbuch "Zauberkunst lernen mit Thommy Ten" geschrieben, wo ich genau meine vorher erwähnte erste Show von mir an Zauberinteressierte weitergebe, verpackt mit Geschichten von meinen Anfängen als Thommy Ten. In dem Buch lernt man sozusagen meine ersten Top Ten an Zaubertricks!
Und dann ist natürlich das allerwichtigste: Auftreten, auftreten, auftreten! Nur so lernt man eine gute Präsentation und wie man sein Publikum begeistert.

Was glaubst du macht dich so erfolgreich?

Ich bin sehr dankbar für alles was ich erleben darf. Ich lebe für und auch von der Zauberkunst, meine Ziele sind mir sehr wichtig. Am Wichtigsten ist, dass man nicht aufgibt oder sich entmutigen lässt. Wer sich selbst und seinem Weg treu ist, wird automatisch für sich selbst erfolgreich sein.


Welchen Trick machst du besonders gern?

Besonders gerne habe ich den Mix. In unserem abendfüllenden Programm "einfach zauberhaft" präsentieren wir klassische Zauberkunst, wo Tische schweben oder Bowlingkugeln erscheinen, ebenso Illusionen, dies sind größere Requisiten, und die Mentalmagie. Bei der Mentalmagie geht es nicht um Requisiten sondern ausschließlich um Gedanken, meistens die von Zusehern, die präsentiere ich zur Zeit am liebsten, weil jede Show anders ist, immer andere Gäste mit anderen Gedanken.

Wenn du an Krems denkst, was assoziierst du mit der Stadt?
Zurückkehren, Freunde und Familie treffen und das alles in einer wunderschönen Umgebung.

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