nicht nur nebenbei
Die Galerie Kopriva bespielt die neue Ausstellungsfläche mit fast vergessenen Künstlerinnen der 1950er, 1960er und 1970er Jahren noch bis 30. November.
Heute spazierte ich an der Galerie Kopriva vorbei - mitten in der Stadt, gegenüber des Schlüsselamtes - und warf einen Blick hinein. Positionen von Künstlerinnen von 1950-1970 zeigen Manfred Kopriva jun. und sen. in ihrer Ausstellung "nicht nur nebenbei".
Genau diese Jahre sind es, in denen Frauen in aller Welt begannen aufzubegehren gegen das vorherrschende Patriarchat. In der Kunst wurde den Frauen die passive Seite des Schaffens zugewiesen, sie waren Objekte, Musen, Begleiterinnen, standen bei und fühlten mit. Zum Glück dürfen wir heute in die Fußstapfen dieser mutigen Frauen treten. Zum Beispiel in die, der 1933 geborenen Gerlinde Wurth, die bis 1983 als Künstlerin präsent war, in Wien, Graz und Schweden, und sich danach zur Ruhe setzte. Erst seit 2003 stellt sie wieder aktiv aus.
Die "Zellenbilder", die sie schon in frühen Jahren entwickelte - als sie Algen im Mikroskop beobachtete und ihre Zellstruktur in Farben festhielt - faszinieren mich besonders. Dem entgegen stehen die "Materialbilder", die nicht feingliedrig und fast filigran wirken, sondern wuchtig, dunkel und dick aufgetragen.
© diekremserin |
Diese Art von Vielschichtigkeit ist es, die die Kunst von Gerlinde Wurth ausmacht. Sie probierte viel aus, experimentierte und ließ die Wissenschaft in ihr Oeuvre mit einfließen. Ich würde sie als weltoffene und interessierte Persönlichkeit beschreiben, die Wissbegier und Entdeckungsfreude im Blut hat. Sie ist hier um still und heimlich zu verändern, auf ihre Art.
bis 30. November sind Gerlinde Wurths Arbeiten noch bei Galerie Kopriva zu sehen.
Die von Dr. Elisabeth Voggeneder kuratierte Ausstellung beinhaltet Werke von Fria Elfen, Gerda Fassel, Christine Heuer, Lore Heuermann, Franka Lechner, Franziska Mikl-Wibmer, Uta Prantl-Peyrer, Gerlinde Wurth, Christa Hauer, Elfriede Mejchar und Grete Yppen.
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